Fulminanter Kinostart für das DCU

Er fliegt – und wie! James Gunns Superman legt einen absoluten Traumstart im Kino hin. Nach monatelangem Hype, hitzigen Diskussionen und großen Erwartungen liefert der Film nicht nur inhaltlich, sondern auch an den Kinokassen ab.

Schon am ersten Wochenende hat Superman weltweit rund 170 Millionen Dollar eingespielt, davon 68 Millionen in den USA allein. Damit übertrifft der Film nicht nur die Prognosen, sondern setzt ein klares Zeichen: Das Publikum ist bereit für das neue DCU – und es hat Lust auf Hoffnung, Heldenmut und eine Rückbesinnung auf das, was Superman immer sein sollte.

James Gunns Superman zeigt gleich zu Beginn, dass das neue DC Universe mehr sein will als nur ein weiteres Superhelden-Franchise. Dieser Film ist kein knallbuntes Effektgewitter, kein ironisches Dauerfeuer und auch kein finsteres Helden-Drama. Stattdessen ist Superman ein emotionaler, oft erstaunlich zurückhaltender und aufrichtiger Neustart – vielleicht sogar braver, als man es von Gunn erwartet hätte. Und genau das funktioniert erstaunlich gut.

Die Handlung selbst ist relativ klar und schnörkellos erzählt. Wer auf komplexe, verwinkelte Plotstrukturen gehofft hat, wird hier nicht ganz fündig – dafür gibt es aber eines: Figuren mit Tiefe. Superman steht, trotz zahlreicher Nebenfiguren, klar im Mittelpunkt, aber auch Lois Lane, Lex Luthor und die anderen Figuren Nebenfiguren erhalten genug Raum, um mehr zu sein als bloße Archetypen. Gunn nimmt sich Zeit für die Charaktere, ohne dass der Film je an Tempo verliert.

Das Pacing ist eine der größten Stärken: Superman ist spannend, berührend, stellenweise witzig, aber nie überdreht. Es gibt Momente ehrlicher Rührung, gefolgt von staunenswerter Begeisterung, echten Schmunzlern – und Szenen, in denen man fast den Atem anhält. Gunn schafft es, einen emotionalen Bogen zu spannen, der den Zuschauer mitnimmt und nicht mehr loslässt.

Allerdings – und das dürfte das Fanlager spalten – wirkt der Film über weite Strecken ungewöhnlich kontrolliert für einen Regisseur, der eigentlich für kreative Exzesse bekannt ist. Manche mögen das als Reife lesen, andere vermissen vielleicht die kreative Wildheit, die Gunns bisherige Arbeiten auszeichnete. Trotzdem: Die Handschrift ist da – nur eben etwas gezügelter.

Besonders diskutiert wird aktuell eine entscheidende Szene im letzten Drittel, die unter Fans bereits heiß debattiert wird. Ohne etwas zu verraten: Es ist ein Moment, der eine klare Haltung zeigt und die Grundwerte von Superman in Frage stellt – oder vielleicht gerade bestätigt. Je nachdem, wie man ihn liest.

Vorsicht: Spoiler!
Wer die Comics kennt, wird schnell bemerken, dass Superman sich in vielen Momenten an klassischen Vorlagen orientiert – allen voran an “All-Star Superman” von Grant Morrison, aber auch an “Superman: Birthright” von Mark Waid. Das zeigt sich nicht nur in einzelnen Szenenbildern (Stichwort: Sonnenaufgang über Metropolis), sondern auch in der Tonalität – idealistisch, reflektiert und offenherzig.

Eine der spannendsten Details für Fans ist die Art, wie Lex Luthor inszeniert wird. Er ist hier kein reiner Superschurke, sondern eher ein politisch motivierter Machtmensch mit rationalem Weltbild – ein bisschen wie in den frühen 2000er-Comics. Das verleiht der Figur Tiefe, ohne sie sympathisch machen zu wollen.

Ein echter Streitpunkt in der Fan-Community ist aktuell die Darstellung von Supermans leiblichen Eltern, Jor-El und Lara, und ihrer letzten Botschaft an Kal-El. Während in früheren Interpretationen oft bedingungslose Hoffnung und Idealismus im Vordergrund standen, enthält diese Version eine deutlich nuanciertere – manche sagen: zynischere – Botschaft über Menschheit, Verantwortung und göttliche Macht. Einige feiern das als mutige Modernisierung, andere sehen darin einen Widerspruch zu Supermans Kernfigur. Die Diskussion ist hitzig – und vermutlich genau so gewollt.

Superman ist nicht der laute Reboot, den viele erwartet haben – sondern ein ruhiger, durchdachter, emotional aufgeladener Neubeginn, der Lust auf mehr macht. James Gunn beweist, dass er auch leise Töne anschlagen kann und dabei dennoch seine Handschrift behält. Die Story ist einfach, aber effektiv, die Figuren tragen den Film, das Worldbuilding ist dezent, aber vielversprechend.

Ein gelungener Start ins neue DCU – und vielleicht genau deshalb so spannend, weil er nicht versucht, alles auf einmal zu liefern. Stattdessen bringt er das zurück, was Superman immer sein sollte: Hoffnung.

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